Zombie-Firmen erhöhen die Regelinsolvenzen in Deutschland dramatisch: Warum jetzt so viele Menschen ihre Arbeitsstelle verlieren werden. Eine anhaltende Konjunkturflaute sorgt dafür, dass die Insolvenz landesweit für zahlreiche Unternehmen näher rückt.

Doch was sind die Hintergründe? Was haben sogenannte Zombie-Firmen damit zu tun? Und welche Branchen sind besonders von der Insolvenzwelle betroffen?

In unserem Artikel beleuchten wir all diese Themen näher und versorgen Sie mit wichtigen Zahlen rund um den Bereich Insolvenzwelle Deutschland 2023.

So enorm hoch waren die Regelinsolvenzen im September

Tatsächlich haben im Monat September viele Unternehmen den Weg in die Insolvenz eingeschlagen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat diesbezüglich interessante Zahlen veröffentlicht.

Im Vergleich zum Vormonat August lag die Zahl der Insolvenzen um ca. 19,5 Prozent höher. Wichtig hierbei: Erst nach der Entscheidung des Insolvenzgerichts werden die Unternehmen zu dieser Prozentzahl dazugerechnet.

Aus diesem Grund ist die Zahl nicht immer tagesaktuell. Zur Realität gehört, dass eine Großzahl der Insolvenzen schon Monate vorher beantragt wird.

Ebenfalls erstaunlich: Im August lag der Zuwachs der Insolvenzen noch bei 13,8 Prozent innerhalb eines Jahres.

Was haben Zombie-Unternehmen mit der ganzen Sache zu tun?

Susanne Hagenkort-Rieger vom Statistischen Bundesamt hat erklärt, dass die absoluten Zahlen jetzt langsam wieder auf einem Niveau liegen, wie wir es vor der Corona-Zeit hatten. Ihre Informationen, welche sie auf dem Kurznachrichtendienst X teilte, gehen aber noch weiter.

So ist die Expertin der Meinung, dass Deutschland in den kommenden Monaten eine weitere Insolvenzwelle erleben wird. Der Grund hierfür ist leicht zu benennen: die zum Teil ausgesetzten Insolvenzantragspflichten während Corona.

Die Zombie-Firmen spielen nun eine wichtige Rolle bei den erhöhten Insolvenzfällen. Es handelt sich um Unternehmen, die eigentlich schon während der Pandemie pleitegegangen wären, sich aber im Grunde nur durch die staatlichen Hilfen halten konnten.

Weiter sind es Unternehmen, die bereits vor Corona starke finanzielle Probleme hatten und in einer schlechten wirtschaftlichen Situation gefangen waren. Dass diese sogenannten Zombie-Firmen nun den Weg der Insolvenz gehen, kommt für viele Experten nicht unerwartet.

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Sind die hohen Insolvenzzahlen keine Überraschung?

Die wirksamen staatlichen Hilfen während der Corona-Zeit hatten dabei geholfen, eine Vielzahl an Firmen zu retten. Bei einigen war es jedoch nur eine Verschiebung der Insolvenz. Wirtschaftlich angeschlagene Betriebe hatten lediglich die Chance, das Unvermeidliche hinauszuzögern.

Nach Corona und der Energiekrise ist es daher in den Augen zahlreicher Wirtschaftsexperten absolut kein Wunder, dass die Zahlen der Anträge auf Insolvenz nun steigen. Es ist ein Vorgang, der genau so erwartet wurde.

Welche Branche ist besonders stark von der Insolvenzwelle betroffen?

Wie so oft in den letzten Jahren muss auch hier die Gastronomie einen harten Schlag vermelden. Die baldige Rückkehr zur alten Mehrwertsteuerregelung sowie die generell hohen Ausgaben für Energie und auch der Personalmangel haben dafür gesorgt, dass viele Restaurants keine andere Wahl haben, als die Pforten endgültig zu schließen.

Daher erwarten Experten eine hohe Zahl an Menschen aus den Jobbereichen Küche und Service, welche sich zeitnahe nach neuen Arbeitsplätzen umsehen müssen. Zudem wird landesweit so manchen Personen eine Verabschiedung von den Gastro-Betrieben im Ort bevorstehen.