Neue Führerschein-Regelungen treten bald in Kraft und damit wird das Autofahren für alle Rentner deutlich teurer! Für viele Rentner wird die Freiheit vom eigenen Auto bald unbezahlbar. 

Trotz knapper Rente: Millionen Rentner sind froh, im Alter selbstbestimmt und mobil den Lebensabend zu genießen. Doch nun will die EU den Rentnern auch noch das Autofahren verteuern.

Wer in Rente geht, möchte so lange wie möglich selbstständig und eigenverantwortlich seinen Alltag gestalten. Auch wenn es für ältere Menschen mit einer kleinen Rente eine finanzielle Herausforderung ist, die Unkosten für ein KFZ monatlich zu tragen: Mobil zu sein und zu bleiben, erleichtert das Rentner-Dasein ungemein.

Diskussionen, ob man ab einem gewissen Alter besser auf das Führen eines KFZ verzichten sollte, gibt es schon länger. Keine Frage: Manchen Rentnern fällt es schwerer als anderen. Denn die gesundheitlichen Einschränkungen nehmen in dieser Altersgruppe nun einmal zu.

Wir sind einmal der Frage nachgegangen, warum die EU über eine Führerschein-Reform nachdenkt, die für Millionen Rentner das Autofahren verteuern könnte. In unserem Artikel erklären wir die Auswirkungen dieser Neu-Regulierung und die  finanziellen Nachteile, die sich daraus ergeben.

Große Führerschein-Reform von der EU geplant

Dem Europäischen Parlament wurde in der vergangenen Woche eine Novelle vorgelegt, welche das europäische Straßenverkehrsrecht betrifft. Es geht also um eine Gesetzesänderung, die vom EU-Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr eingereicht wurde.

Es geht in erster Linie darum, die Zahl der Verkehrstoten auf europäischen Straßen zu senken. Genau genommen hat sich die EU zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten auf null zu senken. 

Das klingt zunächst einmal nach einem sehr guten Ansatz. Doch was bedeutet das letztendlich für deutsche Rentner und ihren kostbaren Führerschein?

Diese Führerschein-Änderungen sind geplant

Da neben den Fahranfängern vor allem Rentner von den Neuregelungen betroffen sind, schauen wir uns die geplanten Änderungen unter diesem Schwerpunkt genauer an.

Führerschein-Gültigkeit: Ab 60 soll der Führerschein künftig nur noch 7 Jahre, ab dem 70. Lebensjahr nur noch 5 und ab 80 nur noch 2 Jahre lang gültig sein. 

Zugelassene Gewichtsklasse: Mit der neuen Führerschein-Regelung wird die zugelassene Gewichtsklasse der Fahrzeuge drastisch herabgesetzt. War es bisher möglich, mit dem Führerschein Klasse B (Klasse 3) Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3.500 kg zu fahren, werden es künftig nur noch 1.800 kg sein. 

Erlaubte Höchstgeschwindigkeit: Gekoppelt an die zugelassene Gewichtsklasse der Fahrzeuge, soll die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei größeren Fahrzeugen wie einem SUV oder Caravan auf 110 km/h beschränkt werden. Außerdem ist dann der Führerschein Klasse B+ notwendig.

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Das Autofahren wird für Rentner deutlich teurer

In Deutschland ist der Führerschein bisher lebenslang gültig. Durch die Änderung der Gültigkeit ergeben sich für Rentner jedoch höhere Kosten. Denn die damit verbundenen Auflagen, nach 7, 5 oder 2 Jahren neben dem medizinisch-psychologischen Gutachten, kurz MPU (Kosten: 350 bis 750 Euro) auch eine neue Führerschein-Püfung abzulegen, kosten Geld. Da kommen schnell zwischen 2.600 Euro und 3.500 Euro zusammen. Bei einer knappen Rente ein finanzielles Problem.

Bedenkt man, dass gerade SUVs für Rentner ausgesprochen komfortabel und Camper für Reisefreudige ein Stück Freiheit sind, ist die Neuregelung der zugelassenen Gewichtsklasse umstritten. Nicht selten dürften hier Kosten für einen neuen Wagen anfallen. Oder eben der Verzicht auf das, was das Altern besonders lebenswert macht: das Reisen. Die finanzielle Belastung wird sich also noch einmal erhöhen.

Die Kosten für einen Führerschein B+ kommen obenauf, wenn ein Rentner weiterhin seinen SUV oder den geliebten Camper fahren will. Wie hoch hier die finanziellen Belastungen liegen werden, ist derzeit noch nicht klar. Denn diese Führerschein-Klasse wird im Zuge der Neuregelung zum Führerschein erst eingeführt.

Fazit: Autofahren wird im Alter teurer 

Das Ziel der Führerschein-Neuregelung ist keineswegs negativ zu bewerten. Doch mit Blick auf die knappen Finanzen so mancher Rentner erzeugen sie Unmut. 

Schnell kommt der Verdacht auf, dass die EU den Rentnern das Autofahren unnötig verteuern will. Auch weiß noch niemand, wann die geplanten Änderungen nun in Kraft treten. Es bleibt also abzuwarten, wie viele Rentner bald auf die Hilfe von anderen angewiesen sein werden, nur weil sie schnell zum Arzt, zum Einkaufen oder in die Sommerfrische fahren wollen. 

Die einzig gute Nachricht: Bestehende und derzeit gültige Führerscheine sind nicht betroffen.