Ist Arbeit aktuell Pflicht, um Bürgergeld zu bekommen? Müssen Bürgergeld-Empfänger jedes Jobangebot vom Jobcenter annehmen?
Bürgergeld hat das gesamte Sozialsystem in Deutschland nachhaltig verändert. Ziel der Reform war es, den Schwerpunkt stärker auf die Unterstützung von Einzelpersonen bei der Suche nach einer langfristigen Beschäftigung zu legen, anstatt kurzfristige Jobmöglichkeiten zu verfolgen. In der sich ständig wandelnden Welt von Beschäftigung und Leistungen hat sich das Verhältnis zwischen Bürgergeld und Jobangeboten zuletzt bemerkenswert verändert.
In diesem Artikel erklären wir, ob Bürgergeld-Empfänger jeden verfügbaren Job annehmen müssen und wie der Kooperationsplan mit dem Jobcenter funktioniert.
Vermittlung tritt in den Hintergrund
Früher lag der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Vermittlung, bei der die Jobcenter als Mittelsmänner agierten und Begünstigte mit verfügbaren Jobs zusammenführten. Jetzt, mit den neuen Dynamiken des Bürgergeldes, ist die Vermittlung nicht mehr oberste Priorität.
Verändernde Landschaft der Jobangebote
Bürgergeld Empfänger könnten Jobangebote erhalten, die nicht ihrer bisherigen Erfahrung oder dem gewünschten Gehalt entsprechen.
Früher (mit Hartz IV) war das Ziel, Begünstigte so schnell wie möglich in Jobs zu bringen, auch wenn diese Jobs nur vorübergehend waren. Aber seit 2023, als das Bürgergeld eingeführt wurde, liegt ein größerer Schwerpunkt darauf, Empfänger zu helfen, sich langfristig wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Das bedeutet, wenn Sie als Bürgergeld Bezieher Ihre Bildung weiterführen oder eine berufliche Qualifikation erlangen möchten, sind die Jobcenter jetzt darauf ausgerichtet, Sie zu unterstützen.
Der neue Kooperationsplan: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
- wird gemeinsam mit einem Integrationsspezialisten vom Jobcenter erstellt
- beschreibt deutlich die Dienstleistungen, die das Jobcenter anbietet, um den Begünstigten bei der Integration in die Arbeit zu helfen
- auch Bürgergeld Bezieher haben bestimmte Pflichten, die in diesem Plan dargelegt werden
- einige der im Plan hervorgehobenen Maßnahmen sind Weiterbildungsmöglichkeiten, Fortbildung, Bewerbungshilfe und sogar Sprachkurse
Pflichten und Verantwortlichkeiten
Obwohl der Kooperationsplan viele Vorteile bietet, entfernt er nicht die Arbeitsverpflichtung des Begünstigten:
- Von Bürgergeld Empfänger wird weiterhin erwartet, dass sie Jobangebote annehmen, die als geeignet erachtet werden.
- Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales definiert einen geeigneten Job als einen, der dem Begünstigten keinen Schaden zufügt, gesetzlich ist und nicht unbedingt Top-Gehälter bietet. Aber es gibt einen Haken: Wenn ein Job ein unethisches Gehalt zahlt, das 30% unter dem lokalen Durchschnitt liegt, können Begünstigte ihn ablehnen
Wann können Bürgergeld-Empfänger ein Jobangebot ablehnen?
Es gibt relevante Gründe, aus denen Bürgergeld Bezieher ein Jobangebot ablehnen können:
- Wenn der Job sie daran hindern könnte, zu ihrem vorherigen Beruf zurückzukehren
- Wenn er mit anderen wichtigen Verpflichtungen kollidiert, wie z. B. dem Studium oder der Kinderbetreuung
- Wenn sie sich um ein abhängiges Familienmitglied kümmern müssen und keine andere Betreuungsoption verfügbar ist. Es gibt jedoch bestimmte Bedingungen, die an diesen Grund geknüpft sind
Gibt es eine Arbeitspflicht bei Bürgergeld?
Das kürzlich vorgeschlagene Minimum von 25 Arbeitsstunden pro Woche, um Sozialleistungen zu erhalten, ist ein heiß diskutiertes Thema. Dieser Vorschlag hat viele verunsichert und mit Blick auf ihre Zukunft besorgt gemacht.
Der Vorschlag bleibt jedoch in diesem Stadium – ein Vorschlag. Es gibt keine neuen Vorschriften bezüglich der Pflichtbeschäftigung für Bürgergeld-Empfänger.
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Wie Bürgergeld die Beschäftigung fördert
Bürgergeld, die größte Reform von Hartz IV, wurde mit dem Ziel entwickelt und gefördert, Einzelpersonen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Insbesondere mit Phase 2 des Bürgergeldes wurden mehrere Anreize eingeführt, um bei der Weiterbildung und somit bei der Beschäftigung zu helfen.
Zum Beispiel gewährt der Bürgergeld-Bonus berechtigten Personen eine Erhöhung des monatlichen Sozialleistungsbetrags um 75 Euro, wenn die Schulungskriterien erfüllt sind.
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Das Weiterbildungsgeld bietet berechtigten Bürgergeld-Empfängern einen monatlichen Bonus von 150 Euro zusätzlich zum Regelsatz.
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Abschließend ist zu sagen, dass die Welt des Bürgergeldes und der Jobangebote komplex ist. Das Verständnis dieser Schlüsselpunkte kann jedoch das Navigieren für die Begünstigten erleichtern. Für betroffene Menschen, die wieder in den Arbeitsmarkt eintreten oder in Bildung investieren möchten, ist es entscheidend, die Rechte und Pflichten verfügbarer Leistungsangebote zu kennen.