Die Debatte ist vorbei – das Bundeskabinett hat heute über den Bürgergeld-Regelsatz für 2024 entschieden.

Ein Schritt, den Millionen erwartet haben: Das Bundeskabinett hat einer 12%igen Erhöhung des Bürgergeldes für 2024 zugestimmt. Einige stimmen dem zu, andere nicht – wie auch immer, die Entscheidung ist gefallen.

In diesem Artikel erklären wir, welche Änderungen die Kabinettsentscheidung für Bürgergeldempfänger ab 2024 mit sich bringt und geben einen Einblick in die Reaktion der Öffentlichkeit.

Was ändert sich beim Bürgergeld?

Die Entscheidung bedeutet, dass rund 5,5 Millionen Menschen – von alleinstehenden Erwachsenen bis hin zu jungen Erwachsenen, die bei ihren Eltern leben – eine Erhöhung ihrer Beihilfe erfahren werden. Hier ein Überblick:

  • Alleinstehende Erwachsene: Eine Steigerung von 502 Euro auf 563 Euro.
  • Paare: Eine Erhöhung um 55 Euro, insgesamt 506 Euro.
  • Kleinkinder unter fünf Jahren: Sie erhalten 357 Euro, das sind 39 Euro mehr als zuvor.
  • Kinder im Alter von 6-13 Jahren: Eine Aufwertung auf 390 Euro, ein Plus von 42 Euro.
  • Jugendliche bis 17 Jahre: Ihre Beihilfe steigt auf 471 Euro, ein Plus von 51 Euro.
  • Junge Erwachsene (bis 25 Jahre) die bei ihren Eltern wohnen: Sie erhalten 451 Euro, das sind 49 Euro mehr als der bisherige Betrag.

Diese Erhöhung zielt darauf ab, den Druck der Inflation auszugleichen und sicherzustellen, dass jeder Bürger einen angemessenen Lebensstandard aufrechterhalten kann. Hubertus Heil, der Bundesminister für Arbeit aus der SPD, betont, dass dieser Schritt in Zeiten steigender Inflation besonders relevant ist.

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Die Erhöhung ist nicht willkürlich. Sie basiert auf einer systematischen Berechnungsmethode gemäß dem Bürgergeldgesetz.

Hauptsächlich passen sich die Sätze der Inflation und den Lohnänderungen an, wobei ein Verhältnis von 70:30 beibehalten wird.

Bürgergeld 2024: Der Regelsatz reicht immer noch nicht aus

Obwohl viele sich über die Erhöhung der Beihilfe freuen, glauben mehrere soziale Gruppen, dass es zu wenig und zu spät ist. Sie argumentieren, dass die Beihilfe trotz dieser Erhöhungen die grundlegenden Bedürfnisse möglicherweise nicht deckt, geschweige denn soziale und kulturelle Aktivitäten ermöglicht. Unter den vorgeschlagenen Lösungen befindet sich eine monatliche Notfallhilfe oder sogar eine Erhöhung des Standardsatzes auf feste 813 Euro, wie sie von der Paritätische Wohlfahrtsverband vorgeschlagen wird.

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Darüber hinaus hat DIE LINKE vorgeschlagen, dass Bürgergeldempfänger eine einmalige Bonuszahlung als Inflationsausgleichsprämie für die Jahre 2021, 2022 und 2023 erhalten sollten.

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Negative Auswirkungen auf die Arbeitsmoral

Inmitten der Debatte über die Angemessenheit äußern einige Befürchtungen über die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen der Beihilfeerhöhung.

Zum Beispiel schlägt die CDU vor, den gesamten Berechnungsmechanismus neu zu bewerten und strengere Vorschriften einzuführen. Auch Unternehmensführer schließen sich der Skepsis an und äußern Bedenken hinsichtlich der Bereitschaft der Arbeitnehmer zur Arbeit.

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Während das Bürgergeld sich auf seine Überarbeitung für 2024 vorbereitet, steht fest, dass es nicht nur um Zahlen geht. Im Mittelpunkt steht die breitere gesellschaftliche Auswirkung und der Spagat zwischen angemessener Versorgung und Förderung der richtigen Einstellung. Nur die Zeit wird zeigen, wie sich dies in der Praxis entwickelt.