Millionen Geringverdiener und Rentner leiden immer noch unter dem ständigen Auf und Ab stark schwankender und sehr hoher Energiepreise. Hat diese Achterbahnfahrt nun endlich ein Ende?

Strompreise in schwindelerregender Rekordhöhe auf der einen Seite – Millionen finanziell überlasteter Geringverdiener, Familien und Rentner auf der anderen Seite: Die Energiekrise. Doch nun gibt es eine Einigung auf eine Strommarkt-Reform, die in der ganzen EU zum Tragen kommt. Können Haushalte mit geringem Einkommen endlich aufatmen?

In unserem Artikel erklären wir, was es mit der Strommarkt-Reform der EU auf sich hat und welche Vorteile sie besonders Geringverdienern und Rentnern bringt.

Die Gründe für die Strommarkt-Reform auf EU-Ebene

Nach den exorbitanten Preisen für Strom und Gas im Jahr 2022 und den daraus resultierenden Belastungen für alle Verbraucher, insbesondere jene mit kleinem Einkommen, haben die Mitgliedsstaaten der EU nun reagiert. Schließlich haben die Preisexplosionen nicht nur deutsche Geringverdiener und Rentner sehr stark belastet.

Auslöser der Energiekrise 2022

Unsicherheiten an den Energiebörsen und plötzlich ausbleibende Gaslieferungen aus geopolitischen Gründen ist dabei nur die eine Seite der Medaille.

Auf der anderen Seite führte die extreme Trockenheit in Südeuropa zu Ausfällen bei Wasserkraftwerken sowie zu Transportproblemen bei Kohle auf dem Rhein.

Dass zu dieser Zeit auch noch französische Atomkraftwerke nicht einsatzbereit waren, dürfte kaum noch einen großen Unterschied gemacht haben.

Das Ziel der Strommarkt-Reform

Es wird immer aus verschiedenen Gründen Preisschwankungen am Energiemarkt geben. Das kann und will die von der EU beschlossene Strommarkt-Reform auch gar nicht ändern. Vielmehr geht es um die finanzielle Entlastung von Millionen privaten und gewerblichen Verbrauchern.

Mit der Reformierung des europäischen Strommarktes soll erreicht werden, dass die Strompreise stabiler bleiben.

Das bedeutet im Klartext: Mit der Reform soll erreicht werden, dass Strom- und Gaspreise wieder bezahlbar, fair und zuverlässig werden.

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Neuregelungen durch die Strommarkt-Reform

Ohne direkt in den Strommarkt einzugreifen, hat die EU offensichtlich eine Möglichkeit gefunden, Strompreis-Schwankungen indirekt abzufangen. Geschehen soll das auf der Basis von Differenz-Verträgen.

Was bedeutet das?

Jeder EU-Staat einigt sich mit seinen Energieunternehmen auf eine Preisgrenze.

Liegt der Strompreis am internationalen Energiemarkt höher, könnte das jeweilige Energieunternehmen satte Gewinne einstreichen. Doch nach der Strommarkt-Reform ist das

nicht mehr möglich, denn der Betreiber einer Anlage muss dann dem Staat alles oberhalb der vereinbarten Preisgrenze auszahlen.

Damit hat dann jeder EU-Staat zusätzliche finanzielle Mittel, um beispielsweise in erneuerbare Energien zu investieren oder finanzielle Unterstützungsangebote zu unterbreiten.

Befindet sich der Strommarkt-Preis unterhalb der vereinbarten Preisgrenze, erhält das Energieunternehmen wiederum den Differenzbetrag vom Staat. Es muss also keine Einbußen befürchten.

Auswirkungen der Reform für Haushalte

Neben den angestrebt fairen und bezahlbaren Preisen wird sich die Strommarkt-Reform zunächst einmal dahingehend auswirken, dass sich die angespannte Lage auf dem Energiemarkt wieder etwas entspannt.

Allerdings lässt sich derzeit nur sehr schwer abschätzen, ob beispielsweise der Strom für besonders stark belastete Verbraucher wie Geringverdienern, Familien und Rentner im Endeffekt wirklich günstiger wird.

Fazit: Es geht in die richtige Richtung

Um europaweit Verbraucher vor den finanziellen Belastungen hoher Strompreise zu schützen, hat die Strommarkt-Reform durchaus Potenzial, an der richtigen Stellschraube zu drehen. Ob die Strompreise für Geringverdiener und Rentner hierzulande  in absehbarer Zeit sinken, bleibt abzuwarten. Vermutlich wird aber niemand mehr mit einem neuen Strompreis-Karussell in schwindelerregenden Höhen rechnen müssen.