Das Sozialleistungssystem in Deutschland wurde ursprünglich mit dem Ziel entworfen, bedürftigen Mitbürger zu unterstützen, die nicht genügend finanzielle Mittel haben, um sich selbst zu versorgen, weil ihr Arbeitsentgelt nicht ausreichend ist oder sie arbeitslos sind.

Kürzlich vorgestellte statistische Daten der Bundesagentur für Arbeit haben gezeigt, dass ein großer Teil der Empfänger von Sozialleistungen keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Dies hat auf verschiedenen Online-Communities zu Diskussionen geführt und Debatten darüber entfacht, ob das Sozialleistungssystem in Deutschland in der aktuellen Form fair ist und die richtige Struktur hat.

In diesem Artikel erläutern wir die kürzlich veröffentlichten statistischen Daten bezüglich der Empfänger von Bürgergeld und was die Zahlen möglicherweise nahelegen könnten.

Bürgergeld: Immer mehr Ausländer erhalten das Geld auf Antrag

Die Anzahl der Ausländer in Deutschland, die finanzielle Unterstützung erhalten, ist kontinuierlich angestiegen und das hat Anlass zur Besorgnis gegeben. Laut den neuesten Zahlen, die von der „FAZ“ und der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtet wurden, wurde seit 2015 eine signifikante Zunahme von 500.000 Personen ohne deutschen Pass beobachtet, die Hartz IV (ab dem 1. Januar 2023: Bürgergeld) erhalten, und die Gesamtzahl der Empfänger liegt nun bei 1,8 Millionen (+38 Prozent).

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Statistik enthält keine ukrainischen Flüchtlinge

Es sei erwähnenswert, dass diese Zahl etwa 600.000 Ukrainer, die in Deutschland Zuflucht vor Russlands Angriffskriegs suchen, nicht einschließt. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der Unterstützungsempfänger mit deutschem Pass im gleichen Zeitraum gesunken, von 4,6 Millionen auf unter drei Millionen (eine Reduzierung um 35 Prozent).

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Bürgergeld-Empfänger: 38 Prozent sind Ausländer

Die Statistik zeigt, dass Ausländer 14,2 Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen, jedoch 38 Prozent der Bürgergeld-Empfänger stellen. Experten haben die Gründe für diesen Anstieg der Empfänger von Sozialleistungen analysiert. Laut Holger Schäfer, einem Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, ist der Anstieg der Ausländer in Deutschland nicht mit einer entsprechenden Zunahme der Arbeitslosenquote einhergegangen, was darauf hinweist, dass andere Faktoren die Situation beeinflussen könnten.

Bürgergeld für Kinder: 48 Prozent der Empfänger sind Ausländer

Eine kürzlich von der Tagesschau präsentierte Statistik hat gezeigt, dass etwa 2 Millionen Kinder in Deutschland auf die Sozialleistungen des Bürgergelds angewiesen sind. Auch hier haben die statistischen Ergebnisse viele erstaunt: 48% der Kinder, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, um zu überleben, sind Ausländer.

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Bürgergeld – Sind die Berechtigungskriterien zu einfach?

Mit dem im Januar eingeführten Bürgergeld-System, einschließlich einer Erhöhung des Regelsatzes auf 502 Euro pro Monat (eine Erhöhung um 53 Euro), gibt es Bedenken, dass in Zukunft noch mehr Ausländer anspruchsberechtigt sein könnten. Schäfer räumt die Möglichkeit ein, stellt jedoch klar, dass nur diejenigen Unterstützung erhalten können, die zuvor mindestens sechs Monate lang in einem sozialversicherungspflichtigen Job gearbeitet haben.

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Debatte zum Bürgergeld: Mehr Leistungen für Ausländer als für Deutsche

Die Frage der Unterstützung für Ausländer hat eine kontroverse Debatte ausgelöst, besonders im Zusammenhang mit der Ampelkoalition. Während einige Experten, wie der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Bernd Raffelhüschen, glauben, dass großzügige Sozialtransfers in Ländern wie Deutschland und Skandinavien Flüchtlinge anziehen, beschuldigen andere wie CSU-Regionalgruppenleiter Alexander Dobrindt die Regierung, Anreize für die Immigration in das Sozialsystem durch Bürgergeld zu schaffen.

Auf der anderen Seite betont die Ampelkoalition, vertreten durch den SPD-Experten Martin Rosemann, dass Menschen aus Ländern außerhalb der Ukraine nicht einfach nach Deutschland kommen und Leistungen beantragen können. Ebenso sieht der Migrationsrechtsexperte Philipp Pruy nur minimale Anreize für illegale Einwanderung aufgrund des neuen Bürgergelds.

Trotz unterschiedlicher Meinungen scheint es einen Ruf nach einer Überprüfung der Haltung der Union zum Bürgergeld zu geben. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr betont die Bedeutung von Arbeitsanreizen in der Reform und drängt die Union dazu, neben der Erhöhung der Regelsätze, auch die Regeln für zusätzliches Einkommen zu verbessern.

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