15 Euro Mindestlohn für alle und zwar schnell! Das fordert die Partei des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz und möchte damit einen ihrer Grundsätze aus dem Wahlkampf von 2021 fortführen.

Zuletzt wurde der Mindestlohn in Deutschland bereits auf 12 Euro erhöht, was landesweit als großer Erfolg gefeiert wurde.

Der SPD ist dies aber nicht ausreichend, denn die Partei verweist auf die Inflation, die angestiegenen Alltagskosten und die armutssicheren Renten. Jedoch bringen höhere Löhne auch eine große Gefahr mit sich und daher lohnt es sich, das Thema etwas genauer zu betrachten.

In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile von einem Mindestlohn in Höhe von 15 Euro und schauen uns den Vorschlag der SPD im Detail an.

Wie ernst meint es die SPD mit dem Vorschlag, den Mindestlohn in Deutschland auf 15 Euro zu erhöhen?

Es ist kein Geheimnis, dass der Mindestlohn im Land in den kommenden 2 Jahren ohnehin geringfügig angehoben wird. Diesbezüglich hat die unabhängige Mindestlohn-Kommission bereits mit einer knappen Mehrheit dafür gestimmt, den Mindestlohn ab dem 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro und dann ab dem Jahr 2025 auf 12,82 Euro anzuheben.

Johannes Arlt ist ein Bundestagsabgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern und SPD-Politiker. Er erklärte gegenüber dem NDR, dass ihm der Anstieg des Mindestlohns nicht weit genug ginge. Er fordert daher einen größeren Anstieg, welcher jedoch schrittweise erfolgen soll.

Erik von Malottki von der SPD ist hingegen mit weniger Geduld ausgestattet und fordert, dass die Anhebung des Mindestlohns in Deutschland schneller erfolgen müsse.

Warum der 15 Euro Mindestlohn nicht bei allen gut ankommt

Der Vorschlag der SPD ruft jedoch nicht nur Jubelstimmung hervor. Viele Betriebe wären dann nicht mehr in der Lage, ihr tägliches Geschäft zu führen, da die Ausgaben für Mitarbeiter nicht tragbar wären.

Der Chef der Handwerkskammer in Mecklenburg-Vorpommern Uwe Lange geht gar davon aus, dass ein 15 Euro Mindestlohn der Genickbruch für eine Vielzahl an deutschen Unternehmen wäre.

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Lohnt sich Arbeit mit Bürgergeld 2024?

15 Euro Mindestlohn kann in Deutschland zum Teufelskreis werden

Auch im Internet finden sich geteilte Meinungen zu diesem Vorhaben. Tatsache ist, dass höhere Personalgehälter zwangsläufig dazu führen, dass die Unternehmen ihre Preise anziehen müssen, um die weiteren Ausgaben zu decken. Das führt am Ende dazu, dass die Kunden den Mindestlohn durch höhere Einkaufspreise tragen.

Verschiedene führende Personen aus der Wirtschaft warnen daher vor diesem Schritt und weisen darauf hin, dass ein Teufelskreis entstehen wird. Die Leute bekommen zwar mehr Gehalt, dieses wird jedoch kaum spürbar sein, da die Firmen erhöhte Preise anbieten müssen.

Das wird jetzt bei der Mindestlohn-Frage passieren

Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) innerhalb der SPD spricht sich ebenso für eine schnelle Anhebung des Mindestlohns aus wie viele Parteipolitiker aus diversen Bundesländern. Daher ist es wenig überraschend, dass ein Antrag auf dem Bundesparteitag im Monat Dezember eingebracht wird.

Gegenüber der Funke Mediengruppe äußerte sich Parteichef Lars Klingbeil mit Verständnis für die Parteibasis. Er bestätigte: „Das Leben ist teurer geworden. Da muss mehr kommen als 12,41 Euro.“ Im Dezember wird sich dann zeigen, wie stark der Wunsch der SPD wirklich ist, den Mindestlohn in Deutschland auf 15 Euro anzuheben.

Die Auswirkungen einer Mindestlohnerhöhung auf Rente und Bürgergeld

Die Erhöhung des Mindestlohns kann verschiedene Auswirkungen auf Rente und den Bürgergeld-Regelsatz haben.

Eine Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland könnte zu höheren Rentenansprüchen für Mindestlohnempfänger führen, da durch höhere Löhne mehr Beiträge in die Rentenversicherung fließen.

Zudem könnte sich der Bürgergeld-Regelsatz mittelbar ändern, da er teilweise auf Löhnen und Preisen basiert. Ein erhöhter Mindestlohn könnte zudem für Arbeitslose einen größeren Anreiz bieten, Arbeit aufzunehmen, da sich der Lohnunterschied zu Bürgergeld vergrößert. Die tatsächlichen Auswirkungen hängen jedoch von vielen Faktoren ab, einschließlich wirtschaftlicher Entwicklungen und politischer Entscheidungen.

Zusätzlich zu den oben genannten Punkten kann eine Erhöhung des Mindestlohns auch weitere wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben, wie z.B. auf die Preise von Produkten und Dienstleistungen oder auf die Beschäftigungssituation insgesamt.