Heute ist Tag der Armut: Dringende Appelle an die Bundesregierung erfolgen landesweit.

Extreme Armut ist international weit verbreitet, treibt Menschen in den Hunger oder gar in den Tod. Der 17. Oktober eines jeden Jahres wird international dazu genutzt, um auf Verhältnisse von extremer Armut auf der gesamten Welt aufmerksam zu machen.

Hierbei geht es insbesondere darum, Menschen Aufmerksamkeit zu schenken, die pro Tag gerechnet einen minimalen Geldbetrag zur Verfügung haben.

Am heutigen Tag soll die Eindämmung von Armut im Mittelpunkt stehen. Grund genug für uns, in einem Artikel zu beleuchten, was sich vor allem in Deutschland in den kommenden Jahren alles ändern muss, um die Armut der Menschen zu lindern.

Wie ist der internationale Tag der Armut entstanden?

Hierfür ist eine Kundgebung in Paris verantwortlich, welche am 17. Oktober des Jahres 1987 stattfand. Damals fanden sich Hunderttausende Menschen zusammen, um am Palais du Trocadero dafür einzustehen, dass die Armut eine Verletzung der Menschenrechte ist.

Diese Kundgebung fand übrigens am gleichen Platz statt wie 1948 die damalige Generalversammlung der Vereinten Nationen, welche die weltweite Erklärung der Menschenrechte ins Leben rief.

Wo liegt die Grenze für Armut?

Tatsächlich ist die Grenze für Armut internationalen auf einen Standard gebracht worden. Wenn man pro Tag je Person nur 1,90 Dollar (1,80 €) zum Leben hat, gehört man laut diesen Richtlinien den armen Menschen an. Laut einem Bericht der World Bank Group aus dem Jahr 2018 waren die Zahlen zuletzt rückläufig.

Im Jahr 1990 lag die Zahl der Menschen laut diesem Bericht noch bei 1,9 Milliarden. 2015 waren es noch 700 Millionen Personen. Auch wenn die Zahlen in diesem Zeitraum rückläufig waren, so steht dennoch fest, dass weltweit zu viele Menschen unter Armut leiden.

Der unerbittliche Kampf gegen die Kinderarmut

Es ist besonders tragisch, wenn die Kleinsten der Kleinen unter Armut aufwachsen müssen. Kinderarmut ist weltweit jedoch sehr verbreitet und sorgt dafür, dass den jüngsten Generationen von Beginn an Steine in den Weg gelegt werden.

Kinder aus armen Haushalten fehlt oft der Zugang zu elementaren Grundrechten wie dem Zugang zu Nahrung, Wasser, einem Bildungswesen sowie einem Gesundheitssystem. Diese Aspekte sind jedoch notwendig, um den Grundrahmen für eine erfolgreiche Zukunft zu erstellen.

Auch interessant: Bürgergeld für Kinder 2024: Reicht der 50 Euro Bonus?

Extreme Unterernährung sowie Krankheiten sind für den Tod unzähliger Kinder verantwortlich, welche in Armut aufwachsen müssen. Einflüsse auf das Wachstum sowie die kognitive Entwicklung sind zudem unübersehbar. Und darum ist der Kampf gegen die internationale Kinderarmut eine Priorität, die hoch eingestuft werden muss.

Gibt es auch in Deutschland ausgeprägte Armut?

Zugegeben, die Armut in Deutschland hat oft andere Ausmaße als in Teilen von Afrika, Asien oder auch Südamerika. Dennoch ist sie vorhanden, wenn auch auf einem anderen Level.

Armutsvergleich verschiedener Bevölkerungsgruppen: 2020-2022

Quelle: Statistisches Bundesamt

Obdachlosigkeit, hohe Alltagskosten und Co. gehören hierzulande zu den Problemen, denen man sich annehmen muss.

Die deutsche Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen die Armut in Deutschland anzugehen. Deutschland verfolgt die Agenda 2030, welche von der internationalen Staatengemeinschaft eingeführt wurde.

Armut in Deutschland – was muss sich in den nächsten Jahren ändern?

Die generelle Armut zu beenden ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, welches jedoch nicht einfach zu erreichen ist. Innerhalb eines Jahres erst recht nicht. Jedoch beginnen aktuell und natürlich auch im kommenden Jahr 2024 Maßnahmen, welche sich nach der Agenda 2030 richten.

Das Nummer 1 Ziel: Ausrottung der Armut. Die Maßnahmen: Einführung von Sozialschutzsystemen und -maßnahmen, gleiche Rechte auf die wirtschaftlichen Ressourcen, Zugang zu neuen Technologien, die Anfälligkeit gegenüber klimabedingten Extremereignissen mindern, eine international gleichdenkende Bekämpfung der Armut herbeiführen sowie andere Aktionen.

Zum Beispiel wird der Bürgergeld-Regelsatz, als direkte Reaktion auf den Kampf gegen Armut, im nächsten Jahr um 12 Prozent erhöht. Zusätzlich wird ab Januar 2024 eine Erhöhung des Mindestlohns auf 12,41 Euro pro Stunde, statt 12 Euro, erwartet und es gibt bereits zu Beginn des nächsten Jahres entscheidende Diskussionen über eine mögliche Rentenerhöhung von 6 bis 10%.

Außerdem wird ab 2025 die Kindergrundsicherung das Kindergeld ersetzen. Die neue Initiative für Kinder hat das Ziel, Kinderarmut zu reduzieren und denjenigen, die es am meisten brauchen, mehr finanzielle Hilfe zu bieten.

Lese-Tipp: Bürgergeld und Kindergrundsicherung – DAS ändert sich mit der Kindergeld Reform

Appelle an die Bundesregierung, um diese und weitere Ziele zu erreichen, sind zwar gut und notwendig, aber es existieren weitere Chancen. Wenn jeder einzelne Mensch im Alltag aktiv lernt, bei Armut nicht wegzuschauen, ist dies ein guter und wichtiger Schritt.

Quelle: humanium.org